*** GEHEIME VERHANDLUNGEN ZWISCHEN ARAFAT UND BARAK? *** - ***
SHARONS WASCHMITTEL NUR ECHT MIT DAVIDSTERN UND REINWEICHKRAFT. ***
- *** ISRAEL: BEI HISBOLLAH-ANGRIFFEN VERGELTUNG GEGEN SYRISCHE
ZIELE. *** - *** ELTERN VON GEFALLENEN DEMONSTRIEREN FÜR DEN FRIEDEN.
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ARAFAT VERNEINT AUSDRÜCKLICH:
GEHEIME VERHANDLUNGEN ZWISCHEN ARAFAT UND BARAK?
3/12/00 Yediot Ahronot:
Der Vorsitzende der palästinensischen Autonomiebehörde, Yasser Arafat,
dementierte am Sonntag Meldungen, denen zufolge in den letzten Tagen
geheime
Verhandlungen zwischen Vertretern Israels und der palästinensischen
Autonomiebehörde stattgefunden hätten.
Er fügte hinzu, dass er nicht
sich
nicht mehr auf den israelischen Regierungschef Ehud Barak verlasse. Ein
Minister der palästinensischen Autonomiebehörde hatte am Sonnabend
verlautbart, dass solche Verhandlungen in Europa und einer arabischen
Hauptstadt stattfinden würden.
Auch Ehud Barak hatte am Morgen in der Regierungssitzung angedeutet,
dass
direkte und geheime Verhandlungen stattfinden würden. US-Präsident
Clinton
würde erst im Endstadium der Verhandlungen eingeschaltet werden. Der
20/01/01, der Tage der Amtsübergabe von US-Präsident Clinton an seinen
Nachfolger, sei allerdings nicht der definitive Endtermin zum Abschluss
eines Abkommens mit den Palästinensern.
Muhammed Dahlan:
Wir sind auf alles vorbereitet
3/12/00 Yediot Ahronot:
Der Chef des palästinensischen Abwehrdienstes im Gazastreifen, Muhammed
Dahlan, sagte am Sonntag in einem Interview mit der Zeitung A-Shark aus
Katar, dass Israel voraussichtlich versuchen wird, das Westjordanland
und
den Gazastreifen zurückzuerobern, die Palästinenser seien darauf
vorbereitet.
Dahlan, ein führendes Mitglied der palästinensischen Delegation bei
den
Friedensverhandlungen mit Israel sagte, dass seit seiner Gründung, das
Töten
(von Palästinensern) eine bekannte Eigenschaft von Israel sei und
immer,
wenn Israel sich in Not befinde, ausgeführt würde. Die Palästinenser
hätten
aufgehört zwischen den israelischen Regierungschef Ehud Barak und
seinem
Vorgänger Netanyahu zu unterscheiden. Eine Rückkehr zum
Verhandlungstisch
würde es erst geben, wenn Israel seine Aggression beende, eine
internationale Truppe zum Schutze der Palästinenser in den besetzten
Gebieten stationiert werden würde und wenn Israels Absichten ernsthaft
seien.
Der Sekretär der Fatah im Westjordanland und Chef der Tansim-Miliz,
Marwan
Barguti, sagte in einem Gespräch mit Journalisten, dass die Fatah
beschlossen habe, die Intifada weiterzuführen, weil sie bereits mehrere
Ergebnisse geliefert habe. Sie habe bewiesen dass der palästinensische
Kampf
das Leben der Siedler sehr erschwet habe und ein Teil die Siedlungen
bereits
verlassen habe.
SHARONS WASCHMITTEL:
NUR ECHT MIT DAVIDSTERN UND REINWEICHKRAFT
3/12/00 Yediot Ahronot:
Das ägyptische Parlament wird in den nächsten Tagen über einen Antrag
abstimmen, demzufolge der israelische Botschafter aus Ägypten
ausgewiesen
und die israelische Botschaft geschlossen werden soll. Alle ökonomischen
und
diplomatischen Kontakte sollen abgebrochen werden.
Der Besuch von
ägyptischen Touristen soll überwacht und das "Anwerben von Ägyptern
durch die
israelischen Geheimdienste" verhindert werden. Zu den Unterstützern des
Antrags gehören Mitglieder der ägyptischen Regierung und der
regierenden
Koalitionsparteien.
Es mehren sich die Stimmen, die zu einem Boykott aller israelischen und
einiger amerikanischer Produkte aufrufen. Neben Marlboro, Pepsi Cola und
McDonalds soll auch das Waschmittel Ariel boykottiert werden, weil es
den
Namen des "Mörders Ariel Sharons" trüge und weil im
Markenzeichen ein
Davidstern versteckt sei. Der Mufti von Ägypten rief zu einem Boykott
aller
israelischen und amerikanischen Produkte auf, um die Intifada unserer
palästinensischen Brüder zu unterstützen.
Ein Antrag zur Annullierung des Friedensvertrages mit Israel wurde auch
im
jordanischen Parlament eingereicht, die Chancen für den Antrag werden
aber
als äußerst gering eingeschätzt.
BEI HISBOLLAH-ANGRIFFEN:
VERGELTUNG GEGEN SYRISCHE ZIELE
3/12/00 Yediot Ahronot, Haaretz:
Die US-Regierung hat die Regierungen von Syrien und Libanon davon
unterrichtet, dass Israel androht, syrische Einheiten im Libanon und an
der
syrisch-libanesischen Grenze anzugreifen, wenn die Angriffe der
Hisbollah
gegen Israel weitergeführt werden.
Dies geht aus einem am Sonntag
veröffentlichten Artikel der in London erscheinenden Zeitung Al-Hayat
hervor.
Amerikanische Quellen teilten der Zeitung mit, der US-Botschafter in
Damaskus, Ryan Cracker, habe eine dementsprechende Botschaft an einen
hohen
Beamten des syrischen Außenministeriums weitergeleitet. Parallel dazu,
traf
der libanesische Botschafter in den USA mit hohen Beamten im Weißen
Haus
zusammen.
Die USA haben ihre Position zur Lage an Israels Nordgrenze geändert,
nachdem
ein hoher israelischer Beamter des Verteidigunsministeriums, die USA darüber
informiert hat, dass Syrien die Angriffe der Hisbollah nicht nur duldend
unterstützt, sondern die Hisbollah zu weiteren Angriffen ermuntert. Ein
weiterer Faktor ist die zunehmende ökonomische und politische
Zusammenarbeit
zwischen Syrien und Irak.
Die syrische Zeitung A-Thaura reagierte auf den Artikel mit einer
Meldung,
der zufolge die syrische Führung die israelischen Drohungen sehr ernst
nähme. Die Grenze einer Warnung sei überschritten, es würde sich um
ausgefeilte, aggressive Pläne Israels handeln, die ihre Ursache in der
durch
die Intifada hervorgerufenen schweren Situation Israels hätten.
Seit dem Rückzug Israels aus dem Libanon, hatte die Hisbollah immer
wieder
Anschläge auf israelische Soldaten verübt - mit der Begründung,
Israel habe
libanesischen Boden besetzt.
Syrien, der Libanon und die Hisbollah erkennen die im Mai diesen Jahres
durch die UNO festgelegte libanesisch-israelische Grenze nicht an. Das
strittige Gebiet der Sheba-Farmen soll nach Angaben aus Syrien und
dem
Libanon 1951 per Handschlag von Syrien an den Libanon vermacht
worden
sein. Auf den international anerkannten Karten der UNO, wird das Gebiet
-
als Teil der Golan-Höhen - zu Syrien gehörig ausgewiesen. (Im Zuge des
Sechstagekrieges hatte Israel die Golan-Höhen besetzt. Das Angebot
Rabins
vor mehr als fünf Jahren, die Golan-Höhen im Rahmen eines
Friedensvertrages
zwischen Israel und Syrien, zu räumen, wurde von Assad abgelehnt.)
ISRAELISCHE UND ARABISCHE ELTERN VON GEFALLENEN:
GEMEINSAM DEMONSTRIEREN FÜR DEN FRIEDEN
3/12/00 Walla:
Eine Gruppe von 150 Familien, deren Söhne als Soldaten gefallen sind,
demonstrieren zur Zeit auf dem Rabin-Platz in Tel-Aviv. Sie befürworten
die
Fortsetzung des Friedensprozesses mit den Palästinensern einen
Moment,
bevor die Dunkelheit die Hoffnungslosigkeit verdeckt.
Ein symbolische
Hungerstreik wird von Jizhak Frankental, dessen Sohn von der Hamas entführt
und ermordet wurde angeführt. Die Absicht der Eltern ist es,
moralischen
Druck auf die Führung beider Völker auszuüben und den Fridensprozess
voranzutreiben.
Vor Ort sind Aktionen mit jüdischen und arabischen Jugendlichen
geplant,
die auf symbolische Weise den Frieden zwischen den Völkern unterstützen
sollen.
Besuche von arabischen Familien, deren Angehörige durch Israel
getötet wurden sind geplant. 32 palästinensische Familien, deren
Kinder bei
Ausschreitungen durch Israel getötet wurden, drückten ihre Unterstützung
in
einem Brief aus: Ihr habt unsere Söhne getötet, aber wir suchen
nicht Rache
sondern Versöhnung. Wir wären gerne eure guten Nachbarn und würden
mit euch
in gegenseitiger Achtung zusammenleben. Wir suchen keine Lösungen, die
nicht
umgesetzt werden können. Politische Lösungen sind machbar und am Ende
werden
wir den Frieden erreichen.
NACHRICHTEN IN KÜRZE
3/12/00 Haaretz, Galei Zahal, Yediot Ahronot
· Der Stadteil Gilo von Jerusalem wurde am Sonntag Abend aus dem
palästinensischen Dorf Bet Jala beschossen. Zwei Wohnungen wurden
beschädigt - keine Verwundeten. Eine Bewohnerin von Gilo wurde unter
Schock
ins Krankenhaus eingeliefert, nachdem eine palästinensisches Geschoss
sie
nur knapp in ihrer Wohnung verfehlte. Die Armee erwiderte das Feuer.
· Zwei israelische Soldaten wurden nachmittags an der A-Ram-Kreuzung
bei
Ramallah verletzt. Der Vorfall ereignete sich, als israelische Soldaten
versuchten eine palästinensische Demonstration zu zerstreuen. Ein mit
einem
großen Messer bewaffneter Demonstrant stürzte sich von hinten auf
einen
Soldaten und verletzte ihn schwer am Hals. Ein weiterer Soldat, der zu
Hilfe
eilte, wurde leicht verletzt. Der Täter konnte entkommen, anscheinend
weil
die Soldaten nicht unbewaffnete Demonstranten verletzen wollten. Der
schwer
verletzte Soldat wurde ins Hadassa-Krankenhaus eingeliefert, sein
Zustand
wird nach einer Operation als schwer, aber stabil, definiert.
· Schwere Schusswechsel an Rahels Grab in Bethlehem und beim
israelischen
Armeestützpunkt Shedma bei Bet Sahur - keine Verwundeten auf
israelischer
Seite.
· Eine Bombe wurde von Palästinensern auf einen israelischen Autobus
an der
Allenby-Brücke (Grenze zu Jordanien) geworfen - keine Verwundeten.
· Eine Israelin wurde leicht verletzt, als ihr Fahrzeug auf der
Umgehungsstraße bei Hussan von einer Brandflasche getroffen wurde.
· Palästinenser eröffneten das Feuer auf die Siedlungen Morag im
Gazastreifen, Kiriat Arba und Bet Haggai bei Hebron, Psagot bei
Jerusalem
und Bet Zuf bei Ramallah - keine Verwundeten. Die israelische Armee
erwiderte das Feuer.
· Ein Busfahrer wurde in Jerusalem verletzt, als palästinensische
Jugendliche aus Shoefat, Steine auf seinen fahrenden Bus warfen. Der
Vorfall
ereignete sich im Stadtteil Pisgat Zeev.
· Ein Palästinenser, der der Mithilfe am Anschlag auf den israelischen
Schulbus im Gazastreifen verdächtigt wird, wurde vom israelischen
Sicherheitsdienst festgenommen. Beim Anschlag waren zwei Israelis getötet
und neun Kinder zum Teil sehr schwer verletzt worden. Israelischen
Quellen
zufolge, gehört der Verdächtige zu einen der palästinensischen
Sicherheitsdienste. Nach dem Anschlag hatte Israel den palästinensischen
Abwehrdienstes bezichtigt, bei der Durchführung des Anschlags beteiligt
zu
sein. Der Stellvertreter vom Chef des palästinensischen Abwehrdienstes
im
Gazastreifen, Muhammed Dahlan, Rashid Abu Shabab solle sich selbst an
der
Vorbereitung des Sprengsatzes beteiligt haben.
· Der Chef des Generalstabs der israelischen Armee, Shaul Mofas, sagte
heute, dass ein Rückgang der palästinensischen Feuerüberfälle
erkennbar sei.
Es gäbe jedoch klare Informationen, nach denen zur Zeit weitere Anschläge
gegen israelische Ziele vorbereitet würden. Unter anderem sind in der
nächsten Zeit weitere Anschläge mit Autobomben, wie unlängst in
Hadera,
geplant.
Mit freundlichen Grüßen
Urs Pollatschek
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