Har haBajith - der Tempelberg:
100 Rabbiner gegen jüdischen Alleinanspruch
Auf Initiative einer privaten jüdischen
Friedensinitiative erklärte eine Versammlung von 100 amerikanischen
Rabbinern, das Judentum erhebe nach ihrer Ansicht keinen Alleinanspruch
auf den umstrittenen Tempelberg in Jerusalem.
Als Beleg führten die Gelehrten in einer
Erklärung am Mittwoch dieser Woche ein Zitat aus dem Buch Jesaja an,
derzufolge der Tempelberg ein Ort des Gebets für alle Nationen sei. Der
Tempelberg dürfe nicht zum Hindernis für Frieden zwischen Israelis und
Palästinensern werden, erklärten die Rabbiner. Sie seien «entsetzt
angesichts des Blutvergießens in unserem heiligen Land» und trauerten
um die Opfer beider Seiten.
Bereits vor Monaten hatte der sephardische
Oberrabbiner des Staates Israel eine ähnliche Erklärung
abgegeben. Trotzdem hat der Streit um die Oberhoheit den Friedensprozess
im Nahen Osten maßgeblich blockiert. «Wir appellieren an alle
Verantwortlichen, nicht die Leidenschaft und den Zorn der jungen Leute
anzustacheln oder auszunutzen», wandten sich die Rabbiner an die führenden
Vertreter in Israel und den palästinensischen Autonomiegebieten.
hagalil.com / 08-12-2000
|