Nach Gad Lior, Jedioth achronoth

Durchschnittsalter: 54
Der jüngste Minister: Modi Sandberg (41)
Der älteste: Ariel Sharon (75)

11 Offiziere d.R. (13 in der letzten Regierung)
3 Minister sephardischer Herkunft (12 in der letzten Regierung)
3 Frauen (wie in der letzten Regierung)
11 Juristen (7 in der letzten Regierung)

Er hat einen Eintopf gekocht

Nach Chemi Shalev, M'ariw

"Es ist schwer verständlich, warum nach Vorstellung des neuen Kabinetts die Börsenkurse drastisch angestiegen, aber in unserer Lage kann wahrscheinlich sogar die neue Regierung, ein sehr seltsames Wesen, das durch eine Steißgeburt auf die Welt kam, in gewissen Kreise noch einen Funken von Hoffnung erwecken", kommentiert Chemi Shalev in M'ariw.

Sharon hat einen unerwarteten koalitionären Eintopf gekocht und eine sehr rechte, sehr kapitalistische, ziemlich säkulare Regierung hervorgebracht, die trotz der Beförderung Silvans auch sehr aschkenasisch ist. Diese Kombination ist neu in Israel, und deshalb kann man ihre Qualität und ihre Überlebensfähigkeit noch nicht beurteilen.

Abgesehen von der eigenartigen ideologischen Zusammensetzung seiner Regierung hat Sharon auch dafür gesorgt, dass an seinem Regierungstisch eine Menge beleidigte und nervöse Minister sitzen, die auf die Gelegenheit warten, das Ganze zum Platzen zu bringen.

Auch dem öffentlichen Ansehen Sharons haben diese Koalitionsverhandlungen nicht gerade gut getan. Nach zwei Jahren, in welchen er als nationaler und versöhnlicher Großvater fungierte, stellte er sich in den letzten Tagen als politischer Panikmacher heraus, der bereit ist, den ganzen Laden zu verkaufen. Aber auch als Intrigant, der rücksichtslos mit dem Messer zusticht. In seiner letzten Regierung hatte er die Avoda-Minister um sich, die ihn bewunderten und verehrten und mit Lob überschütteten. Jetzt muss er sich mit Likud-Ministern auseinandersetzen, die nur darauf warten, ihn zum Stolpern zu bringen. Um das Ganze unter Kontrolle zu halten, muss er ein General sein, ein Kindergärtner und auch ein Psychologe.

Trotzdem: Oppositionschef Mitzna hatte recht als er sagte, wir alle sollten hoffen, dass diese Regierung erfolgreich sein wird.

hagalil.com / 05-03-03