JERUSALEM - Nach dreijährigen
Renovierungs- und Umgestaltungsarbeiten ist der 1965 erbaute "Schrein
des Buches" im Israel Museum nun
wieder für das Publikum zugänglich.
Das Gebäude, in dem die "Schriftrollen vom Toten Meer" - die ältesten
erhaltenen biblischen Texte ausgestellt sind, wurde am Dienstag mit
einer festlichen Zeremonie
wieder eröffnet.
Museumsdirektor
James Snyder pries die
Wiedereröffnung des
Schreins als von wesentlicher Wichtigkeit
für das Museum und
nannte die Schriftrollen das bedeutendstes Exponat des israelischen
Staatsmuseums, seine "Mona Lisa". Staatspräsident Mosche Katzav unterstrich die Bedeutung
der 2000 Jahre alten
Texte, die er als "unvergängliches Denkmal der
jüdischen Tradition" bezeichnete.
Zu den Schätzen, die im "Schrein
des Buches" aufbewahrt werden, gehören als bedeutendste Exponate acht
der am vollständigsten erhaltenen
Schriftrollen vom Toten Meer, die in
der Judäischen Wüste entdeckt worden sind, sowie eine der berühmtesten
handgeschriebenen Bibeln: den im 10.
Jahrhundert der christlichen Zeitrechnung entstandenen "Aleppo Codex".
Die Umgestaltung des Schreins
wurde mit Hinblick auf die besondere
Hervorhebung dieser Exponate geplant. Zum ersten Mal gezeigt werden
auch Fragmente der übrigen Schriftrollen sowie Gegenstände des täglichen Lebens, die in Qumran an der
Küste des Toten Meeres ausgegraben
oder gefunden wurden.
Der Schrein des Buches - eines der
Kennzeichen Jerusalems - wurde von
dem amerikanischen Architekten Armand Bartos und dem in Österreich
gebürtigen amerikanischen Architekten Frederick Kiesler entworfen.
Während der gründlichen Renovierung wurde seine Kuppel neu mit
weißen Keramikkacheln beschichtet.
Bei seiner Ansprache erwähnte Museumsdirektor Snyder
auch ein anderes
spektakuläres
Projekt des Museums: das Miniaturmodell des
Zweiten Tempels
wird vom Jerusalemer Holy
Land Hotel auf
das Gelände des
Israel Museums
gebracht und in
der Nähe des
Schreins des Buches aufgestellt
werden.
Dieses außergewöhnliche Modell zeigt Jerusalem so wie es vor 2000
Jahren wahrscheinlich aussah - in der Zeit, aus der
viele der Schriftrollen stammen.
Das Modell war letztens wegen
Bauarbeiten hinter dem Hotel dick
eingestaubt.