Unter den 100 palästinensischen Häftlingen, die als Geste
gegenüber der neuen palästinensischen Regierung freigeassen wurden,
befindet sich auch ein Terrorist, der 14 Menschenleben auf dem Gewissen
hat.
Es handelt sich um Ahmed Ibarra Abu Sukkar, 68, der 28 Jahre einer
lebenslangen Haftstrafe verbüsst hat. Er wurde verurteilt, weil er in
den Anschlag mittels einer Bombe in einem als Sperrmüll abgestellten
Kühlschrank am Zionsplatz in Jerusalem im Juli 1975 verwickelt war.
Dabei wurden 14 Menschen getötet und mehr als 60 verletzt.
Ein anderer Häftling, der freigelassen wurde, ist Taisir Khaled, der
in Nablus im Februar festgenommen wurde. Er ist Mitglied der
PLO-Exekutive und war Vorsitzender der Demokratischen Front für die
Befreiung Palästinas in Samaria. Die anderen Häftlinge auf der Liste
sind Administrativgefangene.
Die Freigelassenen haben sich schriftlich verpflichten müssen, in
Zukunft von Terroranschlägen oder feindseligen Aktionen gegen Israel
Abstand zu nehmen.
Abu Sukkar, der in Turmus Aya bei Ramallah lebte, ist in den USA
aufgewachsen, bevor er sich einer palästinensischen Widerstandsgruppe im
Libanon anschloss. Khaled gehörte in Camp David bei den Gesprächen im
Jahre 2000 zu einer palästinensischen Delegation, die dafür zu sorgen
hatte, dass Jassir Arafat die "roten Linien" der Palästinenser gegenüber
Israel und den Amerikanern nicht überschritt.
Die Palästinenser sind mit der Liste der Freizulassenden nicht
zufrieden und fordern mehr Entlassungen.
Israel hat erklärt, dass die Freilassungen sofort beginnen, und hat
auch nach der fast hermetischen Sperre seit den großen
Selbstmordattentaten in den letzten 10 Tagen 25.000 Palästinensern die
Arbeit in Israel gestattet.