Ein Protestaufruf gegen
antijüdische und antiisraelische Artikel in der Sonntagszeitung der FAZ
Die Sonntagszeitung der Frankfurter Allgemeinen
brachte in ihrer Ausgabe vom 9.12.01 eine Reihe von gegen das Judentum und
Israel gerichteten Artikeln, die an die finstersten Zeiten des
Antisemitismus erinnern.
Von den acht Artikeln und Notizen reichen alleine die
suggestiven Überschriften, um die schlimmsten Befürchtungen zu wecken, u.a.:
"Israelische Kampfhubschrauber
", "Wer anderer Leute Länder besetzt, darf
sich nicht wundern, wenn die sich wehren" (J. Möllemann), "Beseitigt
Arafat, gebt der Hoffnung eine Chance", "Ganz Palästina ist ein Gefängnis"
,hingegen "Der Mann ohne Markenhemd. Jassir Arafat sieht sich als Vater
des palästinischen Volkes
", dann aber wieder und vor allem: "Das Problem
heißt Israel". Alle diese Überschriften mit entsprechenden einschlägigen
Aussagen gipfeln in dem zuletzt genannten Artikel eines Nationalökonomen
der Universität Ankara (!), wo es heißt:
"
doch glaube ich aus tiefstem Herzen, dass eine der
Hauptursachen für den derzeitigen »Kampf der Traditionen« in der Gründung
des Staates Israel liegt
"
Wieder will man uns glauben machen: Die Juden sind an
allem schuld! Aber es kommt noch deutlicher. Über den Gott der Juden liest
man da: "XXXX ... ist kein Gott des Friedens, sondern der Rache;
Auge um Auge Zahn um Zahn."
Dieses oft wiederholte Zitat hat in seinem hier
unterstellten Verständnis nichts, aber auch gar nichts mit dem "Judentum"
zu tun. Warum zitiert der Autor nicht das "alttestamentliche" Gebot "Liebe
deinen Nächsten wie dich selbst"? Wenn dort schließlich von einer
"rassischen Begründung des Judentums" gesprochen wird, ist das Maß
übervoll! Zum Schluß wird hier dem Staat Israel recht eigentlich seine
Existenz abgesprochen, denn, so der Autor "sein ungerechter Ursprung hat
ein Land im Kriegszustand geschaffen. Israel ist keine soziale
Gemeinschaft, die mit sich und der Welt in Frieden lebt."
Dies alles ist reine antisemitische Propaganda!
Empörend ist, dass es kein Wort der Distanzierung durch
die Herausgeber gibt, die es außerdem nicht für nötig erachteten, neben
Muslimen auch einen Juden zu Wort kommen zu lassen.
Diese Artikelserie ist eine Schmach für die FAZ und
beschämend für Deutschland. Sie ist nicht dazu angetan, Verständigung und
Frieden zwischen den Konfliktparteien zu fördern. Nicht, dass wir alle
Aktivitäten der israelischen Politik gut heißen, aber der antijüdischen
und antiisraelischen Tendenz dieser Artikel müssen wir mit allem Nachdruck
widersprechen!
Bitte unterstützen Sie diesen Protest per e-mail unter:
kgroezi@rz.uni-potsdam.de
oder Fax 030-8118631 und geben Sie den Text an Freunde und Bekannte
weiter!
url:
http://www.israel-nachrichten.de/israel-nachrichten/2001/01/medien.htm.
Unterzeichnet:
Prof. Dr. K. E. Grözinger; E. Grözinger
Berichterstattung Nahost:
Offener Protestbrief an die FAZ - Sonntagszeitung
hagalil.com / 14-12-01 |